Es ist nur wenige Jahre her, als lange Bälle auf die Stürmer als taktisches Armutszeugnis galten. Denn in Zeiten des Tiki-Taka und des Ballbesitzfußball war es modern geworden, über ein ruhiges und kontrolliertes Kurzpassspiel von hinten heraus, einen hohen Ballbesitzanteil und geduldiges Kombinieren zum Torerfolg zu kommen. Der Stil von Spaniens goldener Generation wurde zum Vorbild vieler Fußball-Taktiker. Eine wichtige Rolle in diesem Spielsystem spielte dabei der Torhüter. Er fungierte als „elfter“ Feldspieler, um in Überzahl den Ball in den eigenen Reihen zu behaupten oder Räume für das Aufbauspiel zu schaffen.
Diese Aufgabe kommt ihm zweifellos noch immer zu. Allerdings haben sich die Zeiten etwas gewandelt. Denn wie immer in der Geschichte des Fußballs wurde auch auf den Ballbesitzfußball eine taktische Antwort gefunden. Sie heißt „Pressing“, speziell „Angriffspressing“. Um das Aufbauspiel des Gegners bereits in der Anfangsphase zu verhindern, setzen zwei oder manchmal auch drei gegnerische Stürmer die Aufbauspieler unter Druck, damit das Aufbauspiel erschwert wird und ihnen möglichst bereits in Tornähe die Balleroberung gelingt, um so zu einem schnellen Torabschluss zu kommen. Deshalb haben selbst Mannschaften wie der FC Barcelona, deren ureigenste DNA Ballbesitzfußball ist, wieder den langen Flugball als taktisches Mittel entdeckt, um sich aus dem Pressing des Gegners zu befreien oder ihn mit einem langen Ball hinter die Abwehrkette zu überraschen. Allerdings schlägt Marc-Andre ter Stegen den Ball nicht einfach unkontrolliert nach vorne, sondern der lange Flugball erfolgt nach bestimmten Auslösern. Welche das sind, zeigt euch Goalguard anhand von Grafiken.
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