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Ohne Zweifel gehörte Argentiniens Schlussmann Emiliano Martinez von seiner sportlichen Leistung her zu den herausragenden Torhütern der WM in Katar. Sein unsportliches Verhalten im Elfmeterschießen gegen den Finalgegner Frankreich sowie sein Verhalten bei der Siegerehrung ließen Zweifel an den menschlichen und sportlichen Qualitäten des Keepers aufkommen. So warf er beim Elfmeterschießen den Ball nicht dem Franzosen Aurélien Tchouaméni zu, der den nächsten Strafstoß ausführen wollte, sondern seitlich nach rechts in den Strafraum, um den 22-jährigen Franzosen auf diese Weise aus dem Konzept zu bringen. Dieses Vorhaben gelang dem argentinischen Schlussmann. Der Franzose verschoss den anschließenden Elfmeter, nachdem er zuvor das Verhalten des Keepers mit einem Kopfschütteln quittiert hatte. Damit nicht genug. Nach dem Fehlschuss von Tchouameni legte der Argentinier zudem noch einen Freudentanz hin.

WM-Final-Schiedsrichters Szymon Marciniak nahm das unsportliche Verhalten durchaus wahr und ermahnte den argentinischen Keeper daraufhin. Trotzdem versuchte Martinez anschließend auch den nächsten französischen Schützen zu verunsichern, worauf er von Schiedsrichter die Gelbe Karte erhielt. Der Ausgang des Finales ist bekannt: Argentinien konnte das packende WM-Finale gegen Frankreich im Elfmeterschießen für sich entscheiden, möglicherweise unter Mithilfe der Psychospielchen von Martinez.

Offensichtlich war auch den internationalen Regelhütern dieses unsportliche Verhalten des Argentiniers ein Dorn im Auge. Übereinstimmenden Medienberichten aus Großbritannien zufolge plant deshalb das International Football Association Board (IFAB) bei einer jährlichen Generalversammlung im März, neue Regeln für Torhüter bei Elfmetern zu verabschieden. Mit Hilfe der Regeländerungen soll zukünftig verhindern werden, dass die Torhüter die Schützen mit unfairen Mitteln aus dem Konzept bringen. Wie etwa das Boulevardblatt Daily Mirror schreibt, soll unter anderem verboten werden, dass die Keeper mit „ausgefallen Tänzen“ oder "amüsanten Gesten" auf die Schützen einwirken. Bisher bleibt es dem Schiedsrichter vorbehalten, wie er das Verhalten der am Elfmeterschießen beteiligten Spieler bewertet. Geht es nach den Vorstellungen der IFAB, könnte zukünftig bereits das Ansprechen der gegnerischen Schützen bestraft werden. Denn eines ist klar: Solange für diese Unsportlichkeiten lediglich Gelb gezeigt wird, werden viele Torhüter im Elfmeterschießen wohl weiter ihren Vorteil durch Ablenkungsmanöver, provokative Äußerungen und Psychospielchen zu nutzen versuchen.

Blickpunkt Emiliano MartinezWM 2022

Artur Stopper

Artur Stopper

Mit über 25 Jahren Erfahrung als Torwarttrainer weiß Artur, wie Torhüter ticken. Deshalb bevorzugt er Themen, die die Welt der Torhüter ausmachen: Vereinswechsel, Tiefschläge, Pechsträhnen, Höhenflüge, Emotionen, Ersatzbank, Halbgötter, Erfolge.

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