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Nationaltorhüter Oliver Baumann hat mit dem Spiel am Freitagabend bei FSV Mainz 05 einen besonderen Rekord geknackt. Er bestritt seine 500. Bundesligaspiel und reihte sich damit in den illustren Kreis von nur 14 Bundesligaspielern ein, die diese Marke in der langen Bundesliga-Historie seit 1963 bereits vor ihm erreicht haben.

Baumann ist nach Oliver Kahn (557), Eike Immel (534), Manuel Neuer (523) und Uli Stein (512) erst der fünfte Torhüter, der diese Marke erreicht hat. Sollte der 35-jährige Schlussmann in der laufenden Saison alle restlichen Spiele bestreiten, könnte der Hoffenheimer noch einige Plätze gutmachen und bis auf Platz 9 in der ewigen Rekordspieler-Tabelle der Bundesliga vorrücken. Zumindest Uli Stein könnte er damit im Torhüter-Ranking überholen.

Kann er Körbels Rekord knacken?

Die Tabelle der Bundesliga-Rekordspieler führt seit vielen Jahren der Ex-Frankfurter Karl-Heinz Körbel an, der in den Jahren 1972 – 1991 in insgesamt 602 Spiele für die Eintracht auflief. Obwohl noch 102 Spieleinsätze zwischen Körbel und Baumann liegen, ist Körbels Rekord nicht außerhalb von Baumanns Reichweite. Ob sich Körbel Sorgen machen muss? „Das werden wir dann sehen. Das ist noch zu weit weg“, sagt Baumann. Der Nationaltorhüter ist mit 35 Jahren als Torhüter noch nicht am Ende seiner Karriere angekommen und hat zudem bei den Nordbadenern noch einen Vertrag bis 2028.

Sollte Baumann in der laufenden Saison sowie in den beiden folgenden verletzungsfrei über die Runden kommen und weiterhin die Nummer eins bleiben, könnte der Hoffenheimer über viele Jahre der Einzige sein, der Körbels Rekord gefährden könnte. Denn unter den Top-90 der Rangliste ist er neben Manuel Neuer der einzig noch aktive Spieler. Rein theoretisch könnte auch der Bayern-Schlussmann mit bereits 39 Jahren noch die Rekordmarke erreichen. Aber trotz momentan hervorragender Leistungen befindet sich der 5-malige Welttorhüter wohl auf der Zielgerade seiner Karriere. Insofern könnte allein Baumann derjenige sein, der Körbels außergewöhnlichen Rekord angreifen könnte. Zumindest die Spieleinsätze von Oliver Kahn (557) könnte er bereits am Ende der kommenden Saison übertroffen haben.

Bundesliga-Debüt mit 19 Jahren

Sein Bundesliga-Debüt feierte Baumann bereits 2010 bei SC Freiburg, als er am letzten Spieltag der Spielzeit 2009/2010 im Spiel gegen Borussia Dortmund mit fast 20 Jahren sein Profidebüt gab und ab diesem Zeitpunkt zum Stammkeeper wurde. Seit 2014 steht er bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag. Auffallend bei einem Blick auf seine Daten sind extrem wenig Fehltage. In den 15 Spielrunden, die er inzwischen hinter sich hat, verpasste der Keeper in der Liga gerade einmal 22 Spiele. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn Baumann bis zum Ende seines Vertrags im Sommer 2028 die Bundesliga-Bestmarke geknackt hätte.

Der 35-jährige Nationaltorhüter ist stolz auf das Erreichte, wie er in diese Woche in einem Interview mit dem „kicker“ offenbarte: „Mit 500 Spielen in so eine Sphäre zu kommen, ist cool, das bedeutet mir schon viel. Ich habe ja leider noch keinen Titel gewonnen, umso bedeutender sind deshalb individuelle Auszeichnungen. Jede Schallmauer ist für mich wie eine Trophäe. Auch, weil es eine Auszeichnung ist, die den Alltag bestätigt.“

Bundesliga-Legenden wie Sepp Maier und Lothar Matthäus hat Baumann längst überholt, einen weiteren Dauerbrenner wie Thomas Müller wird er wohl in Kürze übertreffen. Mit 35 Jahren ist Baumann die Nummer 1 im Nationalteam und auf seinem „persönlichen Peak“. Mal sehen, wohin ihn die sportliche Welle noch trägt, auf der er gerade schwimmt, und was der Sport ihm im reifen Fußball-Alter noch zu bieten hat.

Blickpunkt

Artur Stopper

Artur Stopper

Mit über 25 Jahren Erfahrung als Torwarttrainer weiß Artur, wie Torhüter ticken. Deshalb bevorzugt er Themen, die die Welt der Torhüter ausmachen: Vereinswechsel, Tiefschläge, Pechsträhnen, Höhenflüge, Emotionen, Ersatzbank, Halbgötter, Erfolge.

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