Sobald eine Mannschaft den Ball erobert und den schnellen Umschaltmoment gegen einen noch unsortierten Gegner verpasst hat, muss das Team von nun an einen gut organisierten Gegner knacken. Die Mannschaft befindet sich in der dritten Phase eines Spiels, dem eigenen Ballbesitz gegen einen organisierten Gegner. Dabei kann der Torhüter als erster Aufbauspieler eine wichtige Rolle spielen. Als "elfter Feldspieler" hilft er mit, Überzahl zu schaffen und dadurch das Spiel mitzugestalten.
Als weitere Option kann er aber auch einen langen Ball auf einen Zielspieler wählen. Als erster Aufbauspieler muss er meist entscheiden, wann es sich lohnt, einen riskanten Ball nach vorne zu spielen, oder wann es besser ist, die Sicherheitsvariante über Ballbesitzfußball zu wählen, um in eigenem Ballbesitz zu bleiben oder ein Spiel kontrolliert aufbauen zu können.
Alternative 1: Ballkontrolle in den eigenen Reihen
Wenn sich der Torhüter dafür entscheidet, das Spiel über Kurzpassspiel und Ballbesitz fortzusetzen, kann dies mehrere Gründe haben. Die Vorgaben des Trainers und dessen Spielphilosophie spielen dabei eine wichtige Rolle. „Ich bin besessen von Ballbesitz“, äußerte Barca-Coach Xavi kurz nach seinem Amtsantritt. „Für mich ist klar: Mein Team kontrolliert den Ball. Ich leide, wenn wir ihn nicht haben. So war es bereits als Spieler. Als Trainer ist es sogar noch klarer für mich.“ Ballbesitzquoten von 70% sind bei seinen Teams keine Seltenheit. Das Ziel beim Ballbesitzfußball ist, den Ball möglichst lange in den eigenen Reihen zu halten und den Gegner über Pässe zu dominieren. Wenn der Trainer diese Spielphilosophie verfolgt, muss der Torhüter sein Spiel darauf ausrichten.
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