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Was für Vereine in höheren Spielklassen inzwischen zur Normalität gehört, ist in unterklassigen Vereinen oft noch keine Selbstverständlichkeit. Daher kommen Torhüter im Mannschaftstraining oft zu kurz und werden weniger gefordert als die Feldspieler. Das muss nach Meinung von Roland Rasch, der in der Fußballschule von Hannover 96 arbeitet, nicht sein. Er hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, wie es gelingt, Torhüter sinnvoll ins Mannschaftstraining zu integrieren. Seine Vorstellungen hat er auf einem Torwartkongress 2017 in Tettnang vorgestellt. Goalguard hat diese Veranstaltung für euch besucht.

Zunächst stellte Rasch die Situation von Torhütern dar, wie sie vor allem im Amateurbereich häufiger anzutreffen ist. Nach seiner Meinung bleiben Torhüter im normalen Mannschaftstraining häufig unberücksichtigt, wenn kein Torwarttrainer zur Verfügung steht. Daher sei ihre Netto-Trainingszeit deutlich geringer als die von Feldspielern. Außerdem seien viele bekannte Trainingsformen, bei denen Torhüter miteinbezogen werden, oft spielfern. Als typische Beispiele nannte er zwei häufig im Torschusstraining verwendete Klassiker-Übungen. Bei der ersten Übung spielt der Schütze den Ball zu einem Anspielpartner an der Strafraumlinie, der den Ball zur Seite prallen lässt. Der Zuspieler schließt dann die Aktion mit einem Torschuss ab. Eine ebenso häufig verwendete Übung sind Torschüsse bei ruhendem Ball von der Strafraumlinie aus. Rasch bemängelte an dieser Art von Übungen, dass sie ohne Gegnerdruck durchgeführt und immer aus der gleichen Perspektive für den Torhüter abgeschlossen würden. Außerdem seien diese Übungen wenig spielnah, weil die meisten Tore aus anderen Aktionen und Distanzen fallen.

Eine gute Hilfestellung, um zu erfahren, welche Torabschlussaktionen häufig im Spiel erfolgen, bieten nach seiner Meinung Statistiken. Anhand einer Grafik zeigte er auf, dass die meisten Tore mit dem Fuß erzielt werden (85 %), davon 50 % mit dem rechten und 35 % mit dem linken Fuß, während nur 15 % per Kopf erzielt werden. Acht von zehn Toren fallen außerdem innerhalb des Strafraumes, nur zwei von zehn von außerhalb. Deshalb müssten Torabschlussaktionen aufgrund dieser Erkenntnisse vor allem in den Strafraum verlegt werden. Damit die im Training durchgeführten Torabschlussaktionen als Vorbereitung auf das Spiel sinnvoll sind, stellte Rasch einige Forderungen auf. Die Spieler müssten mit spielnahen Situationen konfrontiert werden, weil sie nur so lernen, Spielsituationen bzw. Spieleröffnungen richtig einzuschätzen. Die erlernten Techniken müssten zudem unter Gegner- und Zeitdruck angewendet werden, nur so würden Feldspieler als auch Torhüter sinnvoll auf das Spiel vorbereitet werden. Besonders effektiv sei es, wenn diese Trainingsformen, vor allem bei Kindern, in Wettkämpfe verpackt würden.

Veranstaltung Seminar

Artur Stopper

Artur Stopper

Mit über 25 Jahren Erfahrung als Torwarttrainer weiß Artur, wie Torhüter ticken. Deshalb bevorzugt er Themen, die die Welt der Torhüter ausmachen: Vereinswechsel, Tiefschläge, Pechsträhnen, Höhenflüge, Emotionen, Ersatzbank, Halbgötter, Erfolge.

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