Was du zum Passen wissen solltest ...
Je nach Gegner und Spielweise hat ein Torhüter zwischen 30 und 60 Passaktionen pro Spiel. Etwa ein Drittel davon sind lange Zuspiele. Je nach Art des Zuspiels auf einen Mitspieler verwendet der Torhüter unterschiedliche Passtechniken. Den Innenseitstoß setzt er bei kurzen Zuspielen ein, den Spannstoß für längere Flugbälle. Beide Techniken muss er mit dem linken und rechten Fuß beherrschen. Unterschiedlich erarbeiten muss der Torhüter auch die Rückpässe. Manchmal hat er Zeit, den Ball anzunehmen und mit dem zweiten Ballkontakt weiterzuleiten. Manchmal ist der Gegnerdruck aber so hoch, dass er den zugespielten Ball direkt verarbeiten muss, sowohl beim Innenseitstoß als auch beim Spannstoß. Kein Torhüter wird zukünftig den Weg in höhere Spielligen schaffen, wenn der die fußballerischen Elemente nicht beherrscht, und das mit beiden Füßen.
a) Innenseitstoß
Der Innenseitstoß eignet sich im Torwartspiel besonders für Zuspiele über eine kürzere Distanz sowie zielgenaue Pässe. Da der Ball mit der gesamten Innenseite des Fußes gespielt wird und damit eine große Kontaktfläche aufweist, kann der Pass besonders präzise sein Ziel erreichen. Eine große Rolle spielt der Innenseitstoß zudem im Kombinationsspiel auf engem Raum. Da der Torhüter oft als elfter Feldspieler ins Überzahlspiel seiner Mannschaft eingebunden wird, muss er das präzise und richtig dosierte Passen über eine kürzere Distanz mit dem Innenseitstoß gut beherrschen.
b) Der Spannstoß für lange Pässe
Obwohl im modernen Fußball wegen der engen Räume vorwiegend das Kurzpassspiel Anwendung findet, müssen etwa in Kontersituationen oder bei Seitenwechseln Pässe über größere Distanzen beherrscht werden. Dazu benutzt der Torhüter die Technik des Spannstoßes. Der flache Spannpass dient in der Regel dazu, flache Pässe über größere Distanzen zu spielen. Häufig wird dieser Ball für eine Spielverlagerung gespielt oder in Umschaltmomenten, wenn es gilt, das Feld schnell, aber präzise zu überbrücken. Dabei ist es immer wichtig, den Pass mit der richtigen Schärfe zu spielen. Allerdings darf der Druck nur so groß sein, dass ihn der eigene Mitspieler auch verwerten kann.Der Vollspannstoß wird hingegen meistens für harte Schüsse aufs Tor und für weite, hohe Abspiele oder Befreiungschläge angewandt.
Tipps zu den Videos
Ein zielgenauer und präziser Pass ist im heutigen Torwartspiel eine Grundvoraussetzung, die ein Torhüter beidfüßig beherrschen muss. Zudem muss er diese Passtechnik sowohl direkt als auch nach zwei oder mehr Ballkontakten anwenden können. Mit den verschiedenen Übungen lernt er die unterschiedlichen Anwendungsbereiche.
- Schritt 1 und 2: Mit diesen beiden Übungen soll der Torhüter lernen, einen Rückpass sauber mit dem Erstkontakt so vorzulegen, dass er ihn mit dem zweiten Kontakt zurückspielen kann.
- Schritt 3 bis 7: Mit diesen Übungen wird das zielgenaue Passen nach unterschiedlichen Vorgaben geschult: direkt oder mit Doppelkontakt, die Vorgabe des Zieltores mit Farben oder Zahlen usw.
- Schritt 8: Mit dieser Übung lernt der Torhüter zu erkennen, von welcher Seite er angelaufen wird, und wählt daraufhin das Zieltor auf der anderen Seite.
- Schritt 9: Diese Übung hat zum Ziel, bei direktem Passen den richtigen Fuß für den Torabschluss nach Vorgabe des Trainers zu wählen.